Gibt es auch Nachteile? Ja, Brustschwimmen ist eigentlich eine sehr kom- plexe Bewegung, weil sie nicht der natürlichen Koordina- tion des Körpers entspricht. Besonders der Beinschlag ist schwierig, weil die Froschbewegung nicht intuitiv ist. Außer- dem ist es die langsamste und kraftaufwendigste. Gibt es noch weitere Unterschiede? Ja! Bei uns in Deutschland wird oft schnell versucht, den Kindern das Schwimmen mit erhöhtem Kopf beizubrin- gen, oft mit Schwimmhilfen. In vielen anderen Ländern, wie auch in meiner ursprünglichen Heimat Mexiko, lernen die Kinder erst in Ruhe (unter-)zutauchen, unter Wasser auszu- atmen, zu gleiten und auf dem Wasser zu schweben. Das dauert zwar länger, ist aber langfristig der spielerische und lustigere Weg, um richtig schwimmen zu lernen. Danke, Loti! Das war sehr interessant! Sehr gerne! Und denkt daran: Egal, wo auf der Welt – schwimmen zu lernen ist wichtig und macht Spaß! Wie hat der Landesvorsitzende das Schwimmen gelernt? Schwimmen lernen – wie so vieles auf der Welt, führen auch hier viele Wege zum Ziel. Auf das „Wie“ kommt es an. Das Beispiel unseres Landesvorsitzen- den Thomas Huber zeigt, wie Schwim- menlernen auch zum unpädagogischen Übel werden kann – im Gespräch mit der AQUA-Redaktion schildert Huber seine ersten Schritte im kühlen Nass. Lieber Tom, wo und in welchem Alter hast du denn das Schwimmen gelernt? Ich war noch ein kleiner Bub, als mein Vater mich mit zu einem Weiher nahm und mich nicht nur sprichwörtlich ins kalte Wasser warf. Kei- ne schöne erste Erfahrung mit dem Schwimmen *lacht*, heute liebe ich es zum Glück. Was war dabei die größte Herausforderung für dich? Ich war zwar nicht hilflos – mein Vater war ja an meiner Seite. Ich konnte mich gut über Was- ser halten, trotz fehlender Übung. Wie das genau geklappt hat, weiß ich heute nicht mehr, aber Spaß hat es definitiv nicht gemacht. Du bist Vater eines 22-jährigen Sohnes. Wie lief da das Schwimmenlernen ab? Mein Sohn hat ganz anders Schwimmen gelernt, ich wollte nicht, dass er in dieser Hinsicht die gleichen Erfahrungen macht wie ich. Bei einem Schwimmkurs mit professionellen Ausbildern wur- de er Schritt für Schritt an das Element Wasser he- rangeführt und hat erfolgreich Schwimmen gelernt. Als „ehemaliger Nicht-Schwimmer“ im Kin- desalter und nunmehr Vater – was rätst du Eltern? Unbedingt einen Schwimmkurs besuchen und behutsam mögliche Ängste vor dem Wasser abbauen. Und ganz klar: Kinder niemals aus den Augen lassen am und im Wasser – auch nicht nach dem Schwimmkurs. Man muss nämlich auch danach dranbleiben und immer weiter üben, damit sich das Schwimmen festigt. AQUA 01 I 2025 7