immer, betont reicht sowohl steigen. „Bereit ist die Wasser- wacht für Starkregen als auch für Hoch- wasser“, Mendl. ist bei „Nur die Zeitspanne Starkregen deutlich kürzer.“ Eine Zeitspanne, in der viel pas - sieren kann und muss. Schnell- einsatzgruppen bereiten sich vor, je nach Ausmaß auch überör tliche Einheiten wie die Wasserret tungszüge oder die „ Air Rescue Specialists“. Die Alarmbereitschaf t von der Kontrolle der Einsatzmit tel über den Voralarm bis hin zur Besetzung der Wache, um jeder- zeit bereit zu sein. Dennoch gibt es auch im Einsatz Situationen, in denen Einsatzkräf te aus Eigen- schutz nicht agieren können. „Bei großen Wassermengen oder hohen Strömungsgeschwindig - keiten ist die Ret tung zu Wasser teilweise nicht mehr möglich, dann kommen unsere Air Rescue Specialists über die Ret tungs - winde am Hubschrauber zum Einsatz“, erklär t Stefan Mendl. „Die Air Rescue Specialists wurden von der Wasser wacht Bayern vor 20 Jahren ins Leben D as Elbhochwasser hat uns in der vergangenen AQUA beschäf tigt. Im zweiten Teil der Hoch- wasser- Serie soll es um die Unter- scheidung zwischen Starkregen oder Sturzfluten und Hochwasser gehen. Vorbereitet ist die Wasser- wacht für alle Fälle. Technischer Fragt man Stefan Mendl, stellver- tretender Leiter, was Starkregen für die Wasser- wacht bedeutet, ist seine Ant wor t klar: „Wir können uns nur rudi- mentär kurz vor Eintreten des Starkregens vorbereiten. Das liegt in der Natur der Sache. Strate - gisch und tak tisch muss man die Weichen weit vorab stellen, damit im Ernstfall unsere Einsatz- kräf te entsprechend schnell han- deln können.“ Das heißt, wenn eine Starkregen- Warnung kommt, finden etablier te und ausgearbei- tete Konzepte der Wasser wacht Anwendung, sodass alle Räd- chen der Wasserret tung ineinan- dergreifen können. Im Gegensatz da zu ist eine Hochwasserlage länger vorhersehbar – es regnet über mehrere Tage, die Pegel Hochwasser in Simbach am Inn 2016. gerufen und haben sich seitdem bei zahlreichen Einsatzlagen bewähr t.“ Dennoch betont Mendl, dass eine Evakuierung und Ret tung nach Möglichkeit mit Ret tungsbooten am sichersten ist, da ein Boot mehr Stabilität bietet als eine Ret tungswinde und mehr Personen transpor tie - ren kann. Während Starkregenereignisse vermehr t im Sommer auf treten, ist Hochwasser das ganze Jahr über möglich. „Bisher hat ten wir zu jeder Jahreszeit Hochwasser, nur im September kam es noch nicht vor. Das bedeutet aber nicht, dass es dann nicht auch möglich wäre“, so Stefan Mendl. Die Gründe für Hochwasser sind ebenso vielfältig : Schnee - schmelze im Frühjahr oder lang anhaltender Regen im Sommer beispielsweise. Ein Phänomen, mit dem die Wasser wacht in den letzten Jahren immer häufiger konfrontier t wurde, ist Stark- regen. Er trit t meist lokal und punk tuell auf, vor allem im Sommer. Warme Luf t kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, daher kann es zu mehr Regen kommen. (Regenmengen Der Deutsche Wet terdienst (DWD) spricht Warnungen zu Starkregen in drei Stufen aus : markante Wet ter warnung (Regen- mengen von 15 bis 25 l/m² in einer Stunde oder 20 bis 35 l/m² in sechs Stunden) , Unwet ter- warnung von über 25 bis 40 l/m² in einer Stunde oder über 35 l/m² bis 60 l/m² in sechs Stunden) und Warnung bei extremem Unwet ter (Regenmengen von über 40 l/m² in einer Stunde oder über 60 l/m² in sechs Stunden) . Für jeden Fall gerüstet : die Wasser wacht Bay - ern. „Ohne die hohe Motivation und das Engagement unserer Einsatzkräf te wären wir als Wasser wacht nicht in der Lage, solchen Einsätzen wirksam zu begegnen. Hier für bedanke ich mich bei allen Einsatzkräf ten“, so Mendl abschließend. AQUA 01 I 2023 11